Ablenkung beim Fahren ?

  • Stelle mal diesen Artikel zur Diskussion:


    http://www.spiegel.de/auto/akt…s-anhalten-a-1123642.html


    Interessant finde ich, dass angeblich mehr Unfälle durch Ablenkung als durch Alkohol am Steuer verursacht werden sollen.


    Wie haltet ihr es bzw. was haltet ihr von dem Artikel und dem Vorschlag darin ?


    Ich persönlich bin da ziemlich einfach und altmodisch gestrickt.


    Telefonieren nur mit Freisprech, allerdings nur bei kurzen Gesprächen (etwa: komme dann und dort an). Bei inhaltsschwereren Themen bevorzuge ich gleichwohl das rechts Ranfahren bei nächster Gelegenheit, ggf. auch mit Rückruf. Innerorts, besonders in unbekanntem Terrain, versuche ich meist öfters, rechts ranzufahren.


    Navi wird grundsätzlich vor dem Losfahren oder nach Zwischenstopp programmiert.


    Nicht im Artikel enthalten:


    Einfluß von Musik.


    Fahre ich allein, kann ich mich bei meiner Lieblingsmucke nach eigenem Empfinden besser konzentrieren; ebenso bei Sendern mit hohem Interesse meinerseits (Deutschlandfunk u.ä.). Bilde ich mir zumindest ein :rolleyes: .


    Mit Mitfahrern angenehm unterhalten geht auch problemlos bei mir.

    LG Bernd
    Fahre (Zweitfahrzeug) : Corsa E Inno 5-Türer 150 PS ohne Sportfahrwerk, karbonsilber; Spitzname "Jacques Clouseau" 8) .
    Erstfahrzeug: Opel Astra J Sportstourer 2,0 Inno Diesel 165 PS mahagonibraun; Spitzname "Dicke Berta" :love: .

  • Es ist ein sehr schwieriges Thema.
    Es heißt laut Gesetz kein Mobiltelefon. Das kommt noch aus der Zeit in der man mit dem Handy nur telefonieren konnte. Abgelenkt war man trotzdem.
    Smartphones erhöhen die Ablenkung weil man damit auch Kurznachrichten schreiben kann.


    Ich denke die höchste Ablenkung tritt dann auf wenn man wo anders für eine gewisse Zeit hinschauen muss um eine Bedienung auszuführen. Egal ob das jetzt ein Navi, ein Radio ein Handy ist.
    Zusätzlich lenkt das Gespräch ab, das trifft für das Handy Gespräch zu auch mit Freisprechanlage (immerhin muss ich trotzdem aufs Display schauen und die Nummer wählen) genauso wird man aber auch durch ein Gespräch mit dem Beifahrer abgelenkt.


    Auf gleiche Weise kann aber auch Rauchen, Essen, Trinken während der Fahrt ablenken, vor allem das Rauchen erzeugt die Gefahr wenn die Zigarette runtefählt das der Fahrer in dem Moment erheblich abgelenkt wird weil er vermeiden möchte dass ein Brand entsteht.


    Im Interview wird vielleicht eines ganz klar, wenn auch drastisch, eigentlich lenkt alles beim Auto fahren ab selbst wenn der Beifahrer mit seinem Handy spielt oder dieser das Navi bedient.


    Ich sagte immer so schön, wo fängt es an und wo hört es auf. Man kann alles verbieten und alles unterdrücken und wird tendenziell doch nicht alles finden können was ablenkt.
    Es sollte gesunder Menschenverstand benutzt werden. Das Navi nur während dem Stand bedienbar zu machen halte ich für gut, aber was ist denn mit dem Radio an sich? Genau der selbe Zusammenhang, außer das man sagen könnte, das Radio stelle ich erheblich seltener ein als ein Navi, daher wäre der Ablenkungsfaktor in der Wahrscheinlichkeit geringer als der beim Navibedienen.


    Auch würde mir sicher jeder zustimmen, das Rauchen erheblich mehr Ablenkung und gefahren birgt als Essen und Trinken während der Fahrt. Aber ich kann nur sagen, ans Rauchen im Auto wird sich niemand rantrauen, dann da geht das schon schnell in die persönliche Schiene und da traut sich ohnehin kein Politiker dran.


    Ganz zu vergessen von der eigentlichen Neuwagenkäufer Generation die ja auch immer älter wird und ich sag einfach mal eine geringere Affinität zur Technik hat die aber umgekehrt in Neuwagen immer mehr wird. Ich kenne Beispiele wo Fahrer durch irgendwelche Pieper und Blinker beim Fahren mehr abgelenkt werden weil sie in dem Moment versuchen zu verstehen was das jetzt war. Insgesamt also ein Fahrer der sein Auto nicht komplett versteht und auch nicht vollständig unter Kontrolle hat, aber keine Einsicht zeigt, das so ein Fahrzeug ihn einfach überfordert.

  • Es sollte gesunder Menschenverstand benutzt werden.

    Darauf wollte ich hinaus :huh: .


    Es gibt ja Internetanbindungen, die sogar Filme anschauen erlauben. Ob sich das technisch auf "geht nur im Stand" begrenzen lässt?


    Verbote sind das Eine, deren Kontrolle das Andere.


    Da sich heute jeder und alles überwachen lässt, dürften zumindest Versicherungen nach derart eingetretenen Schäden Leistungen einschränken oder vollends verweigern (siehe auch "Kleingedrucktes").

    LG Bernd
    Fahre (Zweitfahrzeug) : Corsa E Inno 5-Türer 150 PS ohne Sportfahrwerk, karbonsilber; Spitzname "Jacques Clouseau" 8) .
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  • Auf jedenfall lenkt im prinzip alles vom Fahren ab. Hier sollte jeder sich eben gut überlegen ob diese oder jene Handlung für diesen Moment akzeptabel ist oder nicht. Eines erlebe ich aber immer häufiger, besonders von jungen Damen: Das Handy in beiden Händen und es wird fleißig whatsapp auf der Autobahn oder im Stadtverkehr geschrieben, dabei wird mit den Knien gelenkt und der Kopf schaut nur mal zwischendurch nach oben. Einer Bekannten stand an einer Kreuzung um abzubiegen. Da rauschte ein kleiner Transporter ungebremst von hinten in sie rein da der Fahrer auf seinem Handy am tipseln war.

  • Einer Bekannten stand an einer Kreuzung um abzubiegen. Da rauschte ein kleiner Transporter ungebremst von hinten in sie rein da der Fahrer auf seinem Handy am tipseln war.

    Wie isses ausgegangen?


    Hier ist ja die Schuldfrage für den Unfall/Sachschaden sogar unabhängig vom tipseln gegeben.


    Sollten deiner Bekannten jedoch gesundheitliche Schäden entstanden sein mit zivilrechtlichem Anspruch gegen den Verursacher, könnte dessen Versicherung sich evtl. auf stur stellen wegen grober Fahrlässigkeit...

    LG Bernd
    Fahre (Zweitfahrzeug) : Corsa E Inno 5-Türer 150 PS ohne Sportfahrwerk, karbonsilber; Spitzname "Jacques Clouseau" 8) .
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  • Darauf wollte ich hinaus :huh: .


    Verbote sind das Eine, deren Kontrolle das Andere.

    Leider wird das sowohl im Privaten als auch im Dienstlichen irgendwie nicht mehr sondern eher weniger, so meine Beobachtungen.
    Dazu kommt der Egoismus und die Verantwortungslosigkeit, nach dem Motto muss ich nicht für gradestehen also ist es mir egal.


    Typisch Deutsch ist das nörgeln und gemecker über die eigene (schlechte) Situation und die Klärung wer daran "schuld" ist nämlich immer die Anderen.


    Wenn nicht kontrolliert wird bringt alles auch nichts und leider ist das Gesetz auch nicht immer wirklich gleich, siehe Raserurteile in diversen Großstädten wo Menschen ums Leben kommen und die Verursacher nur eine Bewährung erhalten und noch nicht einmal ihr Leben lang den Führerschein abgegeben müssen. Für mich unverständlich. Aus welchen Gründen auch immer ein Rennen oder Raserei entstanden ist jemand Unschuldiges ist deswegen gestorben.


    Anderer Fall, jemand bekannten von mir passiert. Ausländisches Auto rammt seine Tür in das Auto meines Bekannten, er ruft Polizei, die stellt fest. Person illegal in Deutschland, Auto wurde in Romänien als gestohlen gemeldet.


    Strafverfolgbarkeit gleich Null, Versicherung nicht vorhanden, Person hält sich aber weiterhin unter meldefähiger Adresse in Deutschland auf.


    Die Versicherung von meinem Bekannten zahlt jetzt den Schaden, aber im Endeffekt zahlen das alle Versicherten und sowas trägt sicher nicht dazu bei, dass die Prämien sinken.


    Genau wie Versicherungsprämien für 75+ enorm hoch sind, diese Generation aber dann direkt von Diskriminierung spricht, was ich nicht nachvollziehen kann wenn Fakten belegen dass das Risiko steigt dann ist das so, schließlich spricht ja auch kein 18 jähriger Fahranfänger von Diskirminierung wenn er mit 175% einsteigt.


    Alles bisschen Offtopic, aber wie will man es regeln? Jeder ist individuell und jeder fährt individuell und macht deswegen auch individielle Fehler die jeder auch anders einschätzt ebenso wie jeder unterschiedlich Risikobewusst ist.


    Ich denke in Zukunft werden die Versicherungen akribischer Fälle prüfen und darauf schauen ob eine (grobe) Fahrlässigkeit die Ursache war.

  • Ablenkung hinterm Steuern ist immer gegeben. Navi, Radio, Klimanalage, Telefonate, Gespräche etc.


    Prinzipiell lässt sich kaum ein sinnvolles Gesetz entwerden.


    Nutze mein Smartphone als Navi und Musikzuspieler. Lenkt es mich manchmal ab? Natürlich. Bediene ich es in heiklen Situationen? Nein.
    Wenn ich auf einer komplett leeren Autobahn bin, was soll passieren, wenn ich mal eben das Musikstück wechsel? Oder man steht vor einer roten Ampel. Da kann man doch eben eine neue Playlist auswählen.
    Es ist eine Frage der Sichtweise.
    Auf einer kurvigen und rutschigen Bergstraße stellt man sein Navi eben nicht ein.


  • Auf einer kurvigen und rutschigen Bergstraße stellt man sein Navi eben nicht ein.

    Genau so ist es, ich selbst bin da dann auch viel zu konzentriert um etwas anderes zu machen und wenn doch mal ein Anruf reinkommt in so einer Situation dann halt an der nächsten Ecke anhalten und dann erst schauen.

  • Neues von der Technik-Front:


    Was ist höher zu bewerten - die eigene Selbstbestimmung oder der Schutz unbeteiligter Dritter?


    http://www.zeit.de/2016/53/aut…ablenkung/komplettansicht


    Darüber, was technisch möglich ist - zur Diskussion darüber, was davon wünschenswert wäre.

    LG Bernd
    Fahre (Zweitfahrzeug) : Corsa E Inno 5-Türer 150 PS ohne Sportfahrwerk, karbonsilber; Spitzname "Jacques Clouseau" 8) .
    Erstfahrzeug: Opel Astra J Sportstourer 2,0 Inno Diesel 165 PS mahagonibraun; Spitzname "Dicke Berta" :love: .