Erfahrungen mit Chip-Tuning (Bsp. 1.4 Turbo 101 PS)

  • Also Zündkerzen sind getauscht bin nh große runde gefahren bis jetzt deutlich ruhigere Motor Lauf als vorher mal schauen wie es sich die nächsten Tage so ergibt. Leider durch ein Schlagloch gefahren habs nicht gesehen jetzt klapperts hinten :(

  • Moin!


    Also ich bekomme diese Woche auch meinen neuen, gebrauchten 1.4 Turbo mit 100 PS. Da das Budget von 10tsd Euro nicht für die stärkere Variante des Corsa E gereicht hat, finde ich diesen Thread sehr interessant. Gibt es denn weitere Langzeiterfahrungen von Nutzern des EDS Systems? Wie entwickelt sich der Spritverbrauch? MUSS man Ultimate und Co tanken oder reich bei Stage 1 mit 150 PS auch "normales" E10? Bzw. was muss man überhaupt tanken?

  • Im Prinzip werden alle Deine Fragen schon mehrfach im Forum beantwortet.

    Welchen Kraftstoff Du tanken musst wird auch ganz klar von EDS vorgeschrieben: 98 Oktan! Im Notfall und nur unter sachter Fahrweise auch mal 5L 95 Oktan, die aber bei nächster Gelegenheit mit 98 Oktan aufzufüllen sind.

    Corsa E OPC Performance

    Check: 30mm Eibach pro Kit, Distanzscheiben 10/15mm, Heckscheibe clean, V2A AGA 3" ab Turbo mit HJS Sportkat und 100er Endrohren in schwarz.

    ToDo: Software anpassen, diverse Kleinigkeiten und später evtl. Hardwareubgrade auf X, Y und vielleicht noch Z! =)


    "Mit dem geht's nicht, der kann nur klingen!"

    #gekrept - weil besser is das!

  • Durch ein höheres Drehmoment ist für gleiche Leistung weniger Drehzahl nötig, durch die Mehrleistung verkürzen sich Beschleunigungszeiten etc, soviel zur Theorie.

    Damit rollt die Marketingabteilung der Tuner los.


    Kraft kommt von Kraftstoff. Ich kenne niemanden (ausser Agrar / LKW Diesel, anderes Thema) die durch Leistungssteigerungen Kraftstoff einsparen.

    Denn die Leistung wird gerne abgerufen und dann steigt auch wieder der Verbrauch.


    Wenn du natürlich zu 100% nur noch im Teillastbetrieb fährst, ja dann spart man evtl. 3-5% ein.


    Wer sparen will fährt so, wie es alle schon immer empfehlen: vorrausschauend, behutsam mit Serienbereifung bei vorgeschriebenem Luftdruck. Und auch nur wenn es nötig ist.

  • So einfach wie Kraft > Kraftstoff ist die Sache nicht, denn es gibt den Wirkungsgrad.

    Es gibt ein Drehzahlband, wo der Wirkungsgrad deutlich besser ist, als bei sehr hohen Drehzahlen.

    Mit mehr Drehmoment kann man länger in diesem Band bleiben, so dass man bei identischer Fahrgeschwindigkeit weniger Sprit braucht.


    Bei höheren Belastungen setzt der Hersteller beim Benziner auf Innenkühlung, man kühlt die Brennkammer mit Sprit.

    Viele Tuner reduzieren diese Innenkühlung, was zu höheren Temperaturen in der Brennkammer führt.

    Auch das gesteigerte Drehmoment bei niedrigeren Touren ( durch mehr Sprit, der eingespritzt wird) , ist nicht ohne Nebenwirkungen.

    Die Neigung zu LSPI nimmt zu, so dass die Lebenserwartung möglicherweise sinkt. ( Hier hatte gerade Opel ein massives Problem bei den kleinen Motoren.)


    Das einzige Tuning, wo ich keine Bedenken hätte, ist das "aufmachen" eines Motors, den der Hersteller parallel mit mehr Leistung im Sortiment hat.

  • Ist ja im Grunde das was ich geschrieben habe, wenn auch weniger detailliert. Theoretisch kann man Sprit einsparen, in der Praxis wird es nicht passieren. Ausser man nutzt die neue Leistung nicht aus. Wenn man nur im Teillast rumdümpelt, ja dann spart man bei Turbomotoren was ein.


    Edit: Ein Auto was verkauft wird muss überall funktionieren. Von Norwegen bis Portugal, Eiswüste bis Sandwüste im Extremfall. In unseren Breitengraden bleiben eben damit Reserven, die werden rausgeholt. Was aber auch bedeutet, dass es damit in Extremsituationen keine Reserven mehr hat!


    Und ja, es ist meist immer "vernünftiger" die inneren Komponenten eines Motors an die Leistung anzupassen, was aber den Rattenschwanz nur länger werden lässt. Denn dann kommen die nächsten Teile auf der Liste die angepasst werden müssen. Getriebe, Kupplung, Abgasanlage, evtl. Fahrwerks und Aufhängungsteile etc.

    Denn wenn Motoren geöffnet werden, macht man das nicht für nur 10% Mehrleistung. Generell halte ich sowas aber für Motoren unter 2.0 Liter Hubraum eher für Geldverschwendung. Dann lieber einen 2,5 oder 3.0 6 Zylinder, der erreicht bei ähnlichem Geldaufwand viel höhere Leistungen im Verhältnis. Diese Kleinwagen sind da überhaupt nicht für ausgelegt, denn die werden in den Konzernen als "Butterbrotauto" möglichst günstig gefertigt.

    (Und nicht jeder Motor muss für extreme Leistung geöffnet werden. Beispiel BMW M4 F82. Mit Upgrade Lader und Software, Auspuff und Ansaugung fährt man da statt 450Ps um die 700Ps/900Nm haltbar! ohne den Motor zu öffnen. Im Verhältnis Preis zur Leistung ein guter Deal. (Preis liegt bei 3400€))

    Je kleiner die Motoren, desto weniger Leistung kann noch herausgeholt werden, bei ähnlichem Kostenaufwand.

    Dann lieber ein paar Jahre sparsam leben und sich dann was großes gönnen.


    Sparen fängt halt im Kopf an, Chiptuning sollte nicht dazu gehören. Das ist der falsche Ansatz.

    4 Mal editiert, zuletzt von LED ()

  • @LED: Mein Beitrag war nicht als Widerspruch zu dir gemeint, auch wenn es vielleicht so klang.


    Mein Eindruck ist, dass die Downsizingmotoren heute nicht mehr die Reserven haben, wie es ältere Motoren hatten.

    Mein Corsa mit 1L und 3 Zylindern ist auf bergigen Landstraßen fast überfordert, der Motor gibt das, was er kann, aber es reicht mir oft nicht. Dafür kann man mit 5l/100km fahren.

    Mein Insignia V6 dagegen ist gerade mal zur Hälfte gefordert, sonst würde die Karre von der Straße fliegen. Fährt man etwas Stadtverkehr mit, stehen 14l/100km auf der Uhr.


    Man kann abseits komplett freier Autobahnen ein Auto nur in einem bestimmten Rahmen fordern, wobei man einen großzügig ausgelegten Motor dabei nicht überfordern kann, einen kleinen Downsizer aber schon.

    Man hat ein "Spannungsdreieck" zwischen Verbrauch, Leistung und Haltbarkeit.


    Dazu kommt noch die "Psychologie", denn wer Chippen bezahlt hat, will das dann täglich "erfahren". Selbst wenn ein Getriebe nach Datenblatt das erhöhte Drehmoment vertragen müsste, wird es dessen Lebenserwartung reduzieren. Das kann bei Automatikgetrieben dazu führen, dass die als "wartungsfrei" beworbenen Getriebe nach 50.000 dringend eine Wartung benötigen. Lässt man das weg, wird das Getriebe zum Sanierungsfall.


    Wer sich all dessen bewusst ist und aus Freude am Ausprobieren zum Tuner fährt, kann das gerne tun.

    Man sollte nur bedenken, dass es keine "App" ist, die man einfach löschen kann und alles ist wieder wie vorher.

  • Nur zur Info.


    Der 1.4 Turbomotor ist Basis für die Varianten 100 PS, 120 PS, 140 PS und 150 PS.

    Alles mit einem Turbolader und ohne große Änderung an der Kühlung, somit ist eine Steigerung im Gewissen Maße oder größere Belastung möglich.

    Und dem LSPI Problem behebt man indem man das Dexos1 GEN2 Öl verwendet, was ja Vorschrift ist als Motoröl um LSPI zu vermeiden.

    Somit halte ich eine Anhebung auf ca. 165 PS machbar ohne großartig Gedanken zu machen.

    Vorschrift ist allerdings auch die Verwendung von Super Plus.


    Wir hatten einen Corsa E mit 100 PS, bärig zu fahren im unteren Drehzahlbereich, aber ab über 4000 U/min. zugeschnürt, lief aber seine 190 km/h.

    Den gleichen Motor nur mit 140 PS im Mokka X und AT Getriebe ist nicht wieder zu erkennen.

    Untenrum nicht so viel Drehmoment wie beim 100 PS Motor, klar, das AT Getriebe kompensiert das, aber ab ca. 4000 U/min. legt der noch eine Schüppe Kohlen drauf und dreht munter über 5500 U/min. und spurtet los.


    Hatte mal ein Chiptuning beim 1.8 Sauger mit 140 PS im Insignia gefahren.

    Standardmäßig ging ab 5000-5500 U/min, nicht mehr viel.

    Aber mit dem Chiptuning auf ca. 150-155 PS war der Motor nicht wieder zu erkennen.

    Drehte locker auf die 7000 U/min. zu, hatte untenrum mehr Drehmoment und es machte Riesenspaß so einen Motor zu fahren.

    Verbrauch lag so um die 8-10 Liter, selbst bei Dauergeschwindigkeiten zwischen 160-170 km/h gingen max. 10 Liter durch die Düsen.

    Erst ab 180 km/h waren es mehr als 10 Liter, aber auch nicht mehr als 12 Liter bei ca. 200 km/h.


    0-100 km/h Insignia A 1.8 Motor


    Im Rahmen getunt ist alles haltbar, übertriebenes Tuning geht auf die Hardware.

    Übrigens bin ich damit ca. 60.000 km gefahren.

    Bei Verkauf habe ich den wieder zurück geflasht auf die 140 PS, IPF Flasher habe ich und war in 10 Minuten erledigt.

    Machte aber keinen Spaß mehr mit 140 PS zu fahren.


    Gut möglich das ich unseren zukünftigen Corsa E mit nur 90 PS und Sauger auch wieder chipen werde per IPF Flasher,

    Denn unser alter Corsa E mit 100 PS und Turbo wurde so gut wie, zu Schrott gefahren durch einen unverschuldeten Unfall.